Schwerer Zugunfall in Indien: Die Unfallursache ist ermittelt

Helfer und Rettungskräfte versuchen seit Freitagnacht verzweifelt, verletzte Passagiere unter den schweren Trümmern zu retten. Ein Augenzeuge sagte dem lokalen Fernsehsender NDTV, er habe überall menschliche Körperteile gesehen. Er wachte auf, als sein Zug entgleist. „Zehn bis 15 Leute fielen auf mich. Meine Hände und mein Nacken wurden verletzt“, sagte der Augenzeuge.

04.06.2023 | aktualisiert am 06.04.2023 – 08:37 Uhr

Weltweit drückten Politiker und Staatsoberhäupter ihr Beileid aus, zuletzt auch US-Präsident Joe Biden. „Jill und ich sind untröstlich über die tragische Nachricht vom tödlichen Zugunglück in Indien“, sagte Biden am Samstag. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz drückte sein Mitgefühl aus. „Meine Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und ihren Familien“, schrieb Scholz auf Twitter. „Deutschland steht Indien in diesen schwierigen Zeiten zur Seite.“

Nach dem schweren Zugunglück in Indien mit fast 300 Toten und Hunderten Verletzten ist nun die Unfallursache geklärt. Nach Angaben der Behörden war der Unfall auf einen Fehler im elektronischen Signalsystem zurückzuführen. „Wir haben die Ursache des Unfalls und die verantwortlichen Personen identifiziert“, sagte Indiens Eisenbahnminister Ashwini Vaishnaw am Sonntag.

Das bevölkerungsreichste Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern verfügt über eines der größten Eisenbahnnetze der Welt, das historisch gewachsen ist und in das die Regierung zuletzt erheblich investiert hat. Da jedoch viele alte Züge und Gleisanlagen überholungsbedürftig sind, kommt es häufig zu Unfällen. Doch solch hohe Opferzahlen sind selten geworden. Der Unfall löste auch eine Diskussion über die Sicherheit auf der Schiene neu aus.

Nach dem schweren Zugunglück in Indien steht nun die Unfallursache fest. Es soll sich um eine Signalstörung gehandelt haben.

Bei dem Zugunglück am Freitagabend kamen 288 Menschen ums Leben, mehr als 850 weitere wurden verletzt. Zwei Personenzüge und ein Güterzug verunglückten auf zwei parallelen Gleisabschnitten in einem ländlichen Gebiet des Distrikts Balasore, gut 200 Kilometer südwestlich von Kalkutta. Der Chef der Eisenbahngesellschaft Indian Railways, Amitabh Sharma, gab zum Unfallhergang zunächst nur bekannt, dass es zu einer „aktiven Beteiligung“ zweier Personenzüge gekommen sei.

Nach Angaben der Behörden waren drei Züge an dem Unfall beteiligtXinHuaJaved Dar/XinHua/dpa

Das Zugunglück in #Indien mit Hunderten Toten und Verletzten schockiert mich zutiefst. Meine Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und ihren Familien. Deutschland steht Indien in dieser schwierigen Zeit zur Seite.

Medienberichten zufolge soll zunächst einer der beiden Personenzüge entgleist sein, der andere prallte dann wenige Meter entfernt in die Waggons, die auf den Gleisen der Parallelstrecke zurückblieben.