Unruhen und auch schreckliche Unruhen nach der Bürgermeisterwahl

Die Geschäftsführung der Region Pristina verurteilte Belgrad am Freitag für die Unzufriedenheit. „Serbiens kriminelle und rechtswidrige Strukturen im Norden Kosovos erhielten den Befehl, die Situation vor Ort zu verschärfen“, schrieb Blerim Vela, Personalchef des kosovarischen Staatschefs Vjosa Osmani, auf Twitter.

Der Sprecher der von der serbischen Regierung geführten Kosovo-Serben hatte tatsächlich zum Boykott der aktuellen Bürgermeisterwahlen aufgerufen. Belgrad lehnt die 2008 proklamierte Eigenständigkeit des Landes ab und verlangt auch deren Rückkehr.

Der Norden Kosovos ist überwiegend von Serben besetzt. Sie nennen die neuen vier Bürgermeister nicht. Deshalb gibt es derzeit Probleme.

– Der serbische Staatschef Vucic versetzte das Militär aufgrund der Situation im Kosovo in höchste Alarmbereitschaft, wo in Pristina besondere Spannungen auftraten. pic.twitter.com/Ucnwggodh3

Seit diesem Freitag kam es tatsächlich zu Zusammenstößen zwischen Serben und der kosovarischen Regierung. Pixsell/Imago

Die Bürgermeister der vier nordkosovarischen Städte wurden in den letzten Tagen vereidigt. Die Serben boykottierten letzten Monat ihre politischen Wahlen. Die Bürgerrendite betrug dementsprechend lediglich 3,5 Prozent. Die neuen Bürgermeister des fast ausschließlich von Serben besetzten Ortes gingen auf albanische Wurzeln zurück. Albaner leben praktisch ausschließlich im restlichen Kosovo.

26.05.2023|aktualisiert am 26.05.2023 – 22:09 Uhr

Nach der Vereidigung der kürzlich gewählten Bürgermeister im serbisch besiedelten Norden des Kosovo brach Unmut aus. Im örtlichen Büro in der Stadt Zvecan verteilten die kosovarischen Behörden am Freitag serbische Demonstranten, die verhindern wollten, dass der neue Bürgermeister ihr Büro übernimmt. Die Behörden setzten Tränengas und auch Betäubungssprengstoff ein, wie regionale Medien berichteten. Wilde Militante zündeten einen Polizeiwagen an.