Das bisherige Ziel sah lediglich vor, dass sich alle verbündeten Staaten dem Ziel annähern, bis 2024 mindestens zwei Prozent ihres BIP für Verteidigung auszugeben. Es wurde 2014 auf einem Gipfel in Wales beschlossen.
Die 31 NATO-Staaten werden künftig mehr Geld in die eigene Verteidigung investieren. Der Grund ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.Virginia Mayo/AP
Für Deutschland und fast 20 weitere NATO-Staaten bedeutet das neue Ziel, dass sie ihre Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren deutlich erhöhen müssen. Die Bundesrepublik hat ihre NATO-relevanten Ausgaben zuletzt um zehn Prozent auf rund 64 Milliarden Euro erhöht. Bisher ist das Bündnis jedoch weit von seinem Ziel entfernt. Nach aktuellen Vergleichszahlen schätzt die NATO, dass Deutschland in diesem Jahr eine Quote von 1,57 Prozent erreichen wird.
Mit Hilfe eines im vergangenen Jahr beschlossenen Sondervermögens für Verteidigung in Höhe von 100 Milliarden Euro soll die Zwei-Prozent-Quote nun im Jahr 2024 erreicht werden. Allerdings ist unklar, wie es nach der Ausschöpfung des Sondervermögens weitergeht . Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnte der Anteil am BIP bereits im Jahr 2026 wieder auf unter zwei Prozent sinken.
Angesichts der Bedrohung durch Russland haben sich die NATO-Staaten auf eine Verschärfung des gemeinsamen Ziels für die nationalen Verteidigungsausgaben geeinigt. Die 31 Bündnismitglieder wollen künftig mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung ausgeben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Bündniskreisen nach Abschluss eines schriftlichen Beschlussfassungsverfahrens zur Vorbereitung des Nato-Gipfels kommende Woche.
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