Missbrauch im Erzbistum Berlin: Brandneue Vorwürfe

Bisher wurden dem Erzbistum Berlin tatsächlich 125 Verdachtsfälle sexualisierter körperlicher Gewalt gemeldet. Die Vorwürfe umfassen eine Dauer von 75 Jahren.

Im Erzbistum Berlin der Katholischen Kirche gibt es brandaktuelle Vorwürfe sexualisierter körperlicher Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und auch Beschützte. 2014 seien 13 brandneue Aufzeichnungen mit Vorwürfen gegen Geistliche, Ordensleute oder Gottesdienstmitarbeiter erwirkt worden, 5 davon zu „bestehenden Anliegen“, berichtete das Erzbistum am Freitag. Ein Umstand lag 6 Jahre zurück, die anderen mehr als zwanzig Jahre.

Den Angaben zufolge hat die Erzdiözese seit 2002 insgesamt 125 Fälle sexualisierter körperlicher Gewalt aufgezeichnet. Die Anschuldigungen reichen bis 1947 zurück.

Laut Erzdiözese für 2022 wurde nur ein Geistlicher, der zu den Anschuldigungen aufgerufen wurde, früher nicht als Verdächtiger sexualisierter körperlicher Gewalt bezeichnet. „Dieser betroffene Kleriker ist derzeit tatsächlich gestorben“, heißt es in der Erklärung. Die verschiedenen anderen beteiligten Geistlichen wurden derzeit mit früheren Aufzeichnungen von verschiedenen anderen betroffenen Personen verstanden. Auch hierzu machte der Vertreter keine Angaben.

Insgesamt 399.000 Euro hat der Unabhängige Anerkennungsträger 2015 an Betroffene bewilligt und auch ausbezahlt. Insgesamt wurden 10 neue Anträge auf Leidensanerkennung gestellt, bestehend aus 3 Voranträgen, 4 Zweitanträgen sowie 3 diversen andere Anwendungen.

Im Jahr 2022 seien zwei „erst genehmigte Verfahren“ eingeleitet worden, hieß es in einer Erklärung. Wie ein Sprecher ausführte, erstattet die Diözese ebenfalls alle Vorwürfe der Generalstaatsanwaltschaft. Die zuständigen Staatsanwaltschaften in Berlin, Brandenburg und auch Mecklenburg-Vorpommern haben in den „aktuell gemeldeten Realitäten“ tatsächlich keinerlei Prüfungen eingeleitet. Der Vertreter bot keinerlei Informationen an. Eigentlich hatte die Generalstaatsanwaltschaft das Verfahren wegen der längst vergangenen Vorwürfe wegen Zwangsversteigerungen oder des Todes des Betroffenen eingestellt.

Allein im Vorjahr wurden 13 brandneue Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe oder Sexualdelikte gegen das Erzbistum Berlin erhoben. Sven Hoppe/dpa