Der Iran stellt Reporterinnen auf die Probe

Eine Studie des Board for the Defense of Reporters (CPJ) in New York zeigt, wie nachdrücklich der Staat während der Einwände gegen die Medien vorgegangen ist. Demnach wurden praktisch 100 Medienvertreter inhaftiert. Die meisten von ihnen sind derzeit wieder auf Kaution.

Es besteht die große Gefahr, dass die Damen schwere Strafen erhalten. Die Anhörungen finden vor einem bekannten fortgeschrittenen Gericht in Teheran statt. Sie könnten mit der Todesstrafe rechnen, wenn die Reporter der Aufklärung schuldig gesprochen werden. Werbung gegen den Staat zieht eine mehrjährige Gefängnisstrafe nach sich. Bisher liegen keine Informationen über die Gebühr vor. Die Unesco überreichte beiden Damen Anfang Mai in Abwesenheit ihre Presseflexibilitätsprämie.

Warum berichtet nicht jede einzelne Informationsstelle in den Vereinigten Staaten und Europa rund um die Uhr über die Geschichte ihrer Gefängniszeit? ZUR PEINLICHKEIT! pic.twitter.com/wRBTjMUzyc

Die Reporter Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi gehörten zu den Ersten, die über den Tod von Mahsa Amini im Iran berichteten. Derzeit wurden sie tatsächlich in Rechnung gestellt

Die Reporter Nilufar Hamedi (l) und Elaheh Mohammadi (r). Mehrdad Aladin/dpa

Hamedi veröffentlichte Mitte September ein Bild, das um die Welt ging. Es zeigt Aminis Eltern, die sich kurz nach dem Tod ihres kleinen Mädchens in einer Gesundheitseinrichtung umarmen. Wegen des vermutlich unbequemen Kopftuchs hatten die Polizeibeamten die junge Frau zu einer strengen Gefängnisstrafe verurteilt. Sie fiel ins Koma und verstarb bald darauf. Ihr Tod löste im Iran einen der bedeutendsten Proteste seit Jahren aus. Der Staat ergriff dagegen heftige Maßnahmen.

In der Zeitung „Hammihan“ kritisierte Mohammadis Rechtsvertreter Schahab Mirlohi die Behandlung. Der Schutz hatte wirklich nicht genügend Zeit, sich vorzubereiten. Außerdem durfte er zu Beginn nicht angehört werden. Auch Rechtsvertreter kritisierten das Territorium des Revolutionsgerichts, das mit landesweiten Sicherheitsproblemen verbunden sei. Sie verlangten eine Prüfung vor einem Strafgericht, das ebenfalls öffentlich sein muss.

Das sind Niloofar Hamedi und Elaheh Mohamadi, Pressereporter, die die Geschichte von #MashaAmini vor fünf Monaten beschädigt haben. Sie wurden von der Mullah-Routine im Iran ins Gefängnis geschickt, weil sie ihren Mord gedeckt hatten.

Im vergangenen Herbst gehörten beide Frauen zu den Ersten, die über den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten, was im Iran eine erhebliche Welle von Protesten auslöste. Sie sind in die Zusammenarbeit mit internationalen Geheimdiensten und in die Öffentlichkeitsarbeit gegenüber dem Staat verwickelt. Ihre Papiere weisen die Vorwürfe entschieden zurück. Auch Hamedi schützte sich vor Gericht vor den Vorwürfen, wie ihr Mann berichtete. Die Verfahren sind nicht öffentlich.

Die iranische Justiz hat Anklage gegen einen weiteren berühmten Reporter erhoben. Die Pressereporterin Nilufar Hamedi von der Zeitung „Shargh“ musste am Dienstag zu einem Test vor einem Hauptgericht in der Hauptstadt Teheran erscheinen, wie ihr Ehemann Mohammed Hussein Adschorlu auf Twitter berichtet. Der 30-Jährige wurde vor mehr als acht Monaten wegen Einwänden gegen die Führung der Islamischen Republik inhaftiert. Der Test gegen den Reporter Elaheh Mohammadi von der Hammihan-Zeitung hat erst am Montag begonnen.