Iran kündigt neue Marinekooperation im Golf an

„Bald werden wir Zeuge der Befreiung unserer Region von unbefugten Kräften sein.“ „Die Menschen in der Region werden durch den Einsatz ihrer eigenen Soldaten eine entscheidende Rolle bei der Sicherheit spielen“, sagte der iranische Marinekommandant Shahram Irani, berichtete die Nachrichtenagentur Fars am Samstag.

Nach einer Marineübung mit Russland und China im März hatten Offiziere der Islamischen Republik bereits angekündigt, weitere Staaten in ein Bündnis aufzunehmen. Angesichts internationaler Sanktionen hat Iran seine Partnerschaft mit Russland und China ausgebaut.

Ein neues Militärbündnis am Golf könnte die geopolitischen Kräfteverhältnisse verändern und deutet auf eine weitere Annäherung zwischen den Rivalen Teheran und Riad hin.

Eine Bestätigung der neuen Allianz aus den jeweiligen Ländern gab es zunächst nicht. Die Ankündigung folgt auf die jüngsten Annäherungen zwischen den ehemaligen Rivalen Iran und Saudi-Arabien, die Experten zufolge zu großen strategischen Veränderungen in der Region führen.

Während einer Übung im Persischen Golf wird von einem Schiff der iranischen Marine eine Rakete abgefeuert. Iranische Revolutionsgarde/AP

Unterdessen kündigten die VAE ihren Rückzug aus einer internationalen Marinepartnerschaft mit den USA an. Die Emirate begründeten den Schritt mit einer Bewertung der Zusammenarbeit ihrer Partner. „Infolgedessen (…) haben die VAE vor zwei Monaten ihre Beteiligung an den Combined Naval Forces zurückgezogen“, hieß es am Mittwoch in einer Erklärung des Außenministeriums.

Die USA, der Erzfeind Irans, verfügen mit der Fünften US-Flotte ebenfalls über eine Marinepräsenz im Golf. Der Hauptsitz befindet sich auf dem Inselstaat Bahrain. Von dort aus patrouilliert die US-Marine in den Gewässern der Region und inspiziert regelmäßig Schiffe in internationalen Gewässern, beispielsweise auf mögliche Waffenlieferungen.

In der Vergangenheit kam es immer wieder zu militärischen Zwischenfällen im Golf. Dies löste heftige politische Spannungen aus. Insbesondere die Straße von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport.

Iran hat ein neues Marinebündnis im Golf angekündigt. Nach Angaben aus Teheran sollen Mitglieder der neuen Kooperation Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Oman, Katar, Irak und Indien sein.