Giftrauch-Aktionen bei Neukölln: Warnanwendungen scharfer Hausbesitzer

Die Feuerwehr kümmerte sich stundenlang um die Brände: Auf dem Neuköllner Lieferkanal entzündete sich Stahlschrott auf einem Lastkahn. Hauseigentümer müssen sowohl die Fenster als auch die Türen geschlossen halten.

Feuerwehrleute nehmen es mit der Flamme auf.Morris Pudwell

Bei einem Einbruch in den Neuköllner Lieferkanal ist am späten Donnerstagabend ein Feuer ausgebrochen. Das teilte die Berliner Feuerwehr den ganzen Abend über auf Twitter mit. Fast 200 Lose Müll häufen sich und dringen in das Liefernetz ein. Die Brandakte zu einem Brand am Fluss sei gegen 21.30 Uhr eingeholt worden, teilte der Pressesprecher der Berliner Feuerwehr der Deutschen Presse-Gesellschaft mit.

Trotzdem gab es viel Rauch, der durch den Wind tatsächlich in großen Teilen von Neukölln erkennbar gewesen sein soll. Die App-basierten Warnsysteme NINA, KATWARN sowie BIWAPP hätten die Bevölkerung sicherlich auf den giftigen Rauch aufmerksam gemacht. Die Menschen wurden gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten und die Klimaanlage abzuschalten.

Als schnell angenommen wurde, dass das Feuer unter Kontrolle war, quoll offensichtlich erneut dichter schwarzer Rauch auf und die Feuer stiegen angeblich erneut auf mehr als 15 Meter in die Luft. Menschenleben waren nicht in Gefahr.

#Marke in #Neukölln An der Stelle des #Neuköllner_Schiffahrtskanals schmilzt Schrott auf einem Kahn. Es gibt eine erhebliche Geruchsbelästigung.

Feuerwehrleute nehmen es mit der Flamme auf.Morris Pudwell

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13.04.2023|aktualisiert am 13.04.2023 – 7:11 Uhr

Über den Brandherd lässt sich den Angaben zufolge absolut nichts sagen. Die Cops-Untersuchung muss nach dem Schnüffeljob beginnen.

Manchmal gab es Notsituationen, die uns an die Berliner Feuerwehr verständigten, die einen massiven Brandgeruch und sogar einen Brand in der Nähe meldete. „In Karlshorst kann man es noch riechen“, kommentiert ein Kunde auf Twitter. Ein zusätzlicher Blog postet einen Videoclip der lodernden Feuer.

Zur Abschirmung der Gewässer wurde vorsorglich ein Ölhindernis im Kanal errichtet sowie Wasserproben genommen. Die Bullen waren ebenfalls am Werk.

Den Angaben zufolge hatte die Notstandslösung das Szenario am Donnerstag bis 8 Uhr kontrolliert. Insgesamt 89 Feuerwehrleute wurden entlassen, um die Brände mit Schaum zu umgeben. Der Kahn kam auf der Lahnstraße an einer Recyclinganlage an. Die Verwarnungsmeldungen NINA, KATWARN sowie BIWAPP sollen aufgrund der erheblichen Rauchentwicklung tatsächlich im Ort verursacht worden sein.

Wie aus vorläufigen Angaben vor Ort hervorgeht, mussten die betroffenen Feuerwehrleute manchmal ein unzureichendes Wasser nachahmen, hatten jedoch die Möglichkeit, die Brände teilweise zu umgeben. Bis in die frühen Morgenstunden zogen sich die Ausräumarbeiten hin, da die Kosten – hauptsächlich Schrott wie alte Reinigungsgeräte – Stahl sowie jede Menge Kunststoffteile, immer wieder aufs Neue feuerten.