Aufruhr auf Rügen: War es unverantwortliche Brandstiftung?

Der Druck der Explosion sei noch in mehreren Kilometern Entfernung spürbar, sagten regionale Hausbesitzer. Viele Ihrer Häuser in Putgarten haben Reetdächer, die besonders brandgefährdet sind.

Vom Ferienhaus ist kaum noch etwas übrig.Stefan Sauer/dpa

Putgarten – Nach der Gasexplosion in einem Ferienhaus und dem anschließenden Brand in Putgarten auf der Insel Rügen ermittelt die Polizei wegen mutmaßlicher fahrlässiger Brandstiftung.

27.05.2023|aktualisiert am 27.05.2023 – 08:40 Uhr

Woher der Zündauslöser für den Gasstoß kam, ist noch unklar. Da der sächsische Eigentümer das Haus am Wochenende nutzen wollte, gehen die Ermittler davon aus, dass die Heizung sofort am Freitagmorgen eingeschaltet wurde. Warum sich tatsächlich so viel Gas in dem Haus angesammelt hat, muss noch geklärt werden. Es könnte sich auch um ein technisches Problem handeln, sagte der Sprecher.

Die Löscharbeiten dauerten den ganzen Tag, etwa 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Website der Welle wird zusätzlich beschlagnahmt und geschützt. Augenzeugen sprechen von einer echten Trümmerstelle, da von dem abtransportierten Haus kaum etwas übrig blieb. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich in der Wochenendpause fortgesetzt.

Ein Sturm auf Rügen verursachte am Freitag Schäden in Millionenhöhe. Zum Glück wurde niemand verletzt. Ein Fachmann sollte nun genau aufklären, wie es zu dem Unfall kam.

Die Feuerwehr am Brandort. Nach einer Flutwelle brach ein Feuer aus und beschädigte mehrere Häuser.Stefan Sauer/dpa

Das Ferienhaus, das einem Mann aus Leipzig gehört, ist am frühen Freitagmorgen abgehoben. Riesige Partikel flogen mehrere Hundert Meter weit und beschädigten mindestens 13 umliegende Häuser sowie mehrere Autos. Ein Feuer brach aus und beschädigte auch ein nahegelegenes, mit Schilf bedecktes Haus, dessen Eigentümer das Haus mit Hilfe von Zeugen gerade noch verlassen und fliehen konnten. Die Polizei beziffert den Schaden bisher auf mehr als eine Million Euro.

Untersuchungen hätten ergeben, dass es vor Kurzem Arbeiten an der Gasleitung und am Gaszähler des Ferienhauses gegeben habe, wie ein Polizeisprecher am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Staatsanwalt setzte einen Feuerwehrmann ein. Er sollte sich in dieser Wochenendpause den Unfallort anschauen.