Ex-Audi-Manager Rupert Stadler gibt ein Eingeständnis ab

Der Ex-Audi-Manager und frühere VW-Vorstandsmitglied hatte sich jahrelang gegen seine Tugend gewehrt und war zunächst von dem seit zweieinhalb Jahren bestehenden Verfahren abgewichen. Der Wendepunkt kam Ende März, als das Gericht klarstellte, dass Stadler ohne ein Geständnis mit Sicherheit eine Gefängnisstrafe gedroht hätte. Denn spätestens im Juli 2016 musste Stadler laut der damals veröffentlichten ersten Analyse der Kammer eingeräumt haben, dass die Abgaswerte kontrolliert worden sein könnten. Anstatt der Sache auf den Grund zu gehen und die Handelspartner aufzuklären, ermöglichte er den Verkauf der Fahrzeuge bis Anfang 2018.

Die Staatsanwaltschaft hat den vom Gericht empfohlenen Plan bereits angenommen. Stadler hatte sein Eingeständnis bereits Anfang Mai bekannt gegeben, jedoch erklärt, dass er noch Zeit zur Vorbereitung habe. Derzeit hat er seine Nachricht Wirklichkeit werden lassen.

Rupert Stadler, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des deutschen Automobilherstellers Audi Lukas Barth/Reuters/Pool/ dpa

Nach der Zulassung könnte das seit September 2020 andauernde Verfahren bald zu Ende gehen – voraussichtlich im Juni. Der ehemalige Leiter der Audi-Motorenentwicklung, Wolfgang Hatz, und zwei seiner älteren Designer haben inzwischen zugegeben, dass sie den Stil der Motorensoftware entwickelt hatten. Mit unzulässigen Schadensbegrenzungen hielten die Fahrzeuge auf dem Prüfstand zwar die Stickoxid-Grenzwerte ein, fuhren aber von der Fahrbahn ab. Nach Angaben des Gerichts können Hatz und auch ein Designer zusätzlich auf Bewährung vertrauen. Die Verfahren gegen die anderen Designer wurden derzeit gegen eine Barzahlung eingestellt.

Der bisherige Audi-Manager Rupert Stadler hat das Betrugsverfahren um kontrollierte Abgaben von Dieselfahrzeugen eingestanden und muss deshalb mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Mit „Ja“ bestätigte er eine von seinem Verteidiger am Dienstag vor dem Landgericht München überprüfte Erklärung. Stadler hatte tatsächlich Fehlverhalten gestanden. Er hätte vielleicht eingreifen können, hätte es aber nicht geschafft. Er bedauert dies sehr. Er sieht, „dass es sicherlich viel mehr Sorgfalt erfordert hätte“.

Damit ist Stadler der erste Teilnehmer des VW-Team-Überwachungsgremiums, der sich vor Gericht zu den Betrugsvorwürfen bei Nichteinbeziehung in das Dieselgerücht gestanden hat. Sollte er 1,1 Millionen Euro gezahlt und ein umfangreiches Geständnis abgegeben haben, hätte das Wirtschaftskriminalitätsgericht dem 60-Jährigen tatsächlich eine Bewährungsstrafe zugesichert.

Audi wird außerdem mit der Kontrolle der Abgase von Dieselfahrzeugen beauftragt. Ex-Audi-Manager Rupert Stadler gibt derzeit ein Eingeständnis ab.