EVG lehnt brandneues Angebot der Deutschen Bahn als „unzureichend“ ab.

Keine weitere Entwicklung im sich verschärfenden Verhandlungskonflikt: Die Bahn- und Verkehrsgewerkschaft forderte daher am späten Dienstagabend in Berlin weitere Regelungen.

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Der Mautstreit zwischen DB und EVG dauert bereits seit Ende Februar an. Anfangs verliefen die Gespräche noch recht zäh, doch die vierte Verhandlungsrunde kürzlich in Fulda wurde von beiden Seiten als nützlich eingeschätzt. Neben der Bahn verhandelt die EVG zunehmend mit zahlreichen anderen Bahnunternehmen über höhere Mautgebühren für insgesamt rund 230.000 Bahnmitarbeiter. „Einige Bahn- und Transportunternehmen, mit denen wir derzeit auch Gespräche führen, gehen der DB AG deutlich voraus und bieten derzeit ein Mindestvolumen an, bei dem die Einnahmen jeden Monat steigen müssen“, sagte Loroch am Dienstag.

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Der Mautstreit zwischen DB und EVG dauert bereits seit Ende Februar an. Marcus Brandt/dpa

In der sich häufenden Verhandlungsunstimmigkeit bei der Deutschen Bahn ist weiterhin keine Einigung erkennbar. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) dementierte am späten Dienstagabend den kürzlich verbesserten Deal des Landeskonzerns als „unzureichend“. Gleichzeitig nahm sie Kontakt zu Unternehmen auf, um an diesem Mittwoch weitere Termine in Berlin zu vereinbaren. „Lebenswichtige Faktoren unserer Bedürfnisse sind immer noch nicht erfüllt“, sagte Mediator Kristian Loroch. „Was derzeit auf dem Tisch liegt, ist gesellschaftlich unvernünftig.“ Über die Reaktion der Gewerkschaft sprach die Bahn in der Nacht zunächst nicht.

Entschlossen gegenüber den bisherigen Angeboten haben die Bahnen der EVG weitere Nachgaben geleistet. Noch liegen beide Seiten weit auseinander: Die Gewerkschaft verlangt für die obersten Lohngruppen einen festen Betrag von mindestens 650 Euro im Monat oder zwölf Prozent mehr. Nach ihren Vorstellungen soll die Laufzeit lediglich zwölf Monate betragen. Die EVG lehnte bislang lediglich einmalige Vergleiche ab.

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Ob es weitere Warnstreiks geben wird, hängt von den nächsten Tagen ab. Die EVG habe die Bahnen aufgefordert, „ihre Angebote bei Bedarf anzupassen und sofort noch mehr mit uns zu regeln“, wie Loroch noch weiter ankündigte. „Wir haben unsere Hauptlohnzahlung nach Berlin begrüßt und können ab Mittwoch mit den Vereinbarungen fortfahren.“ Das bleibe die Leidenschaft des Teams, „denn solange wir am Verhandlungstisch sitzen, wird es keine Streiks geben“.

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Weitere Vorsichtsmaßnahmen und sogar eine Zählung, die zu unsicheren Maßnahmen führen könnte, sind daher nicht vom Tisch. Die EVG hat im Zuge der anhaltenden kumulativen Verhandlungsunstimmigkeiten, die den Bahnverkehr in Deutschland größtenteils zum Stillstand gebracht haben, bereits zwei Mal Streiks gefordert. Andererseits beendete die Gewerkschaft einen dritten organisierten 50-Stunden-Warnungsstreik kurzerhand, nachdem sie vor dem Frankfurter Arbeitsgericht zu einer Verhandlung mit den Zügen über einen der umstrittenen Streitpunkte gelangt war.

Die deutlich kleinere GDL unter der Leitung von Claus Weselsky steht vor allem für die Leidenschaften der Triebfahrzeugführer im Zug. Weselsky ist bekannt für sein herausforderndes Verhalten bei zunehmenden Meinungsverschiedenheiten bei Verhandlungen sowie für seine regelmäßigen Vorsichtsmaßnahmen. Es ist durchaus möglich, dass die EVG beabsichtigt, die Neuigkeiten der Konkurrenz abzuwarten, bevor sie ihr eigenes Angebot beendet.

In ihrer Strategie sollte die Gewerkschaft auch die Zuwächse bei der Bahnkonkurrentengewerkschaft GDL im Auge behalten, deren kumulierte Verträge diesen Verlust beenden. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will Anfang Juni ihre Bedarfe für die kommenden Regelungen konkretisieren.

Die Bahn hatte den aktuellen Deal kürzlich in der jüngsten Verhandlungsrunde in Fulda vorgelegt und die EVG gebeten, darüber noch an diesem Dienstag zu diskutieren. Das Team hat den reduzierten Lohnmannschaften nach und nach zwölf Prozent garantiert. Die Center-Teams müssen insgesamt 10 Prozent mehr erreichen, die Top-Teams 8 Prozent. Aus diesem Grund muss die erste Stufe des Anstiegs in diesem Jahr angewendet werden. Hinzu kommt ein stufenweise steigender Lebenshaltungskostensatz von 2.850 Euro, der ab Juli steuer- und zollfrei gezahlt werden kann. Die Laufzeit beträgt 24 Monate.