Die Ukraine verlangt von Deutschland Taurus-Kreuzfahrtschiffraketen

Kampfflugzeuge wie der unten abgebildete Twister der Bundeswehr sind mit Taurus-Marschflugkörpern ausgestattet.Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Roth und Kiesewetter begründeten ihren Versicherungsanspruch mit den erheblichen Verlusten, die die ukrainische Luftwaffe seit Beginn des russischen Einmarsches erlitten hatte. Die Zeitung verweist auf Informationen aus den USA, dass die Ukraine in diesem Jahr bereits 60 ihrer 145 Kampfflugzeuge abgeworfen habe.

Taurus-Kreuzfahrtschiffraketen haben eine Reichweite von etwa 500 Kilometern. Sie werden von Boxerflugzeugen abgeschossen und orten ihre Ziele auch selbstständig. Die Rakete kann unter Radar fliegen. Es handelt sich um ein effizientes Werkzeug gegen gesicherte Ziele wie Kommandobunker oder Munitionsdepots.

Die von Russland angegriffene Ukraine verlangt von Deutschland eine schnelle Lieferung der Taurus-Kreuzfahrtschiffrakete. Es passt vollständig auf die F16-Boxerflugzeuge.

Einem Papierdokument zufolge hat die Ukraine Deutschland tatsächlich um die Lieferung der deutschen Taurus-Kreuzfahrtschiffrakete gebeten. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, hat das Bundesschutzministerium die Nachfrage aus der Ukraine überprüft.

In einer Diskussion mit der FAS sprachen sich die Spitzenpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) und Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, dafür aus, dass Deutschland die Lieferung von F16-Boxerjets durch die USA in die Ukraine aktiv unterstützt , als Beispiel durch Training. Laut Kiesewetter könnte Berlin über Taurus die Bewaffnung der F-16 erweitern. Fachleute versicherten ihm, dass es keine „Gehirnoperation“ sei, die deutsche Kreuzfahrtrakete an die amerikanische F-16 anzupassen.

Ob der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj diese Forderung direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gewendet habe, wollte ein Vertreter der Bundesregierung nach Angaben der FAS nicht erörtern, wie die Zeitung empfahl.