Die letzte Generation zeigt in Ketten versus Prüfungen

Die Staatsanwaltschaft Neuruppin untersucht die mutmaßliche Entwicklung einer kriminellen Gesellschaft gegenüber der letzten Generation. Die Umweltschützer wehren sich.

Das Ende 2021 eingesetzte Team der letzten Generation blockierte am 24. Januar 2022 erstmals die Autobahnzufahrt zu den Straßen in Berlin. Danach kam es fast täglich zu Unruhen und Demonstrationen in Galerien , Arenen, an Ölleitungen sowie Flughafenterminals. Die Demonstranten fordern eine Tempobeschränkung von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen sowie ein unwiderrufliches 9-Euro-Ticket für Busse und Bahnen als Sofortmaßnahme gegen einen drohenden „Umweltkollaps“. Das Team erhielt seinen Namen, weil es sich als die letzte Generation vor den Kippfaktoren, den entscheidenden Einschränkungen der Umweltveränderung, versteht.

Im Jahr 2022 attackierten Befürworter des Teams Claude Monets Gemälde „Grainstacks“ mit Kartoffelpüree in der Potsdamer Barberini-Galerie. Nach Angaben der Galerie wurde die Farbe trotz der historischen Struktur dank der Verglasung und eines speziellen Filzstreifens während des gesamten Vorgangs nicht beschädigt.

Der Vorsitzende des Bezirksgerichts, Frank Stark, entschied sich gegen einen Rausschmiss und sprach mit den Teilnehmern der letzten Generation. „Die Erreichbarkeit des Gerichts war noch möglich“, behauptete ein Gerichtsvertreter. Der Arbeitsablauf wurde nicht beeinflusst. In verschiedenen Flügeln des Gebäudes sind das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft untergebracht.

Aneinandergekettete Teilnehmer der letzten Generation. JONAS GEHRING/Imago

Sprecherin Lina Johnson bestätigte den Vorgang anhand der Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Neuruppin: „Wir sind gelassen“, sagte sie. „Die Bedingung ‚kriminelle Vereinigung‘ dient der Verhinderung schwerwiegender krimineller Aktivitäten und nicht der Beruhigung des zivilen Ungehorsams, der sich an die Bundesregierung wendet, um der Verordnung nachzukommen.“ Die Werte des Teams bestünden in der Gewaltlosigkeit, behauptet sie.

19.05.2023|aktualisiert am 19.05.2023 – 20:59

Das Umweltverteidigungsteam Last Generation hat in Neuruppin bereits in der ersten Ungewissheit gegen die Entwicklung eines kriminellen Unternehmens Einspruch erhoben. Sechs Teilnehmer erschienen nach Angaben des Teams am Freitag vor der Staatsanwaltschaft und dem Amtsgericht. Die Teilnehmer wollten sich symbolisch den Behörden übergeben.

Das Landgericht Potsdam hatte eine Beschwerde wegen einer erheblichen Razzia gegen Mitglieder des Umweltschutzteams außer Acht gelassen und erste Zweifel an der Entwicklung einer kriminellen Organisation bestätigt. Die Staatsanwaltschaft Berlin hält solche Untersuchungen nicht für gerechtfertigt.

Die 6 Umweltdemonstranten legen Einspruch vor dem Landgericht Neuruppin ein. JONAS GEHRING/Imago

Die Staatsanwaltschaft Neuruppin prüft die ersten Unsicherheiten bei der Gründung einer kriminellen Gesellschaft und der Beeinträchtigung der öffentlichen Verwaltung. Vorgeschichte sind nach Angaben der Behörde unter anderem zahlreiche Streiks von Umweltdemonstranten auf Anlagen der PCK-Raffinerie Schwedt – die Ölversorgung war teilweise unterbrochen.