Die einstündige Veranstaltung ist die höchstmögliche Art der Heeresehre für deutsche Soldaten und darf auch nur bei wirklich einmaligen Anlässen durchgeführt werden – etwa zur Verabschiedung früherer Schutzprediger.
Carsten Breuer (links), Generalprüfer der Bundeswehr, sowie Schutzpriester Boris Pistorius nehmen Abschied von der bisherigen Schutzpriesterin Christine Lambrecht. Kay Nietfeld/dpa
Christine Lambrechts erlangte trotz persönlicher Widersprüche die höchstmögliche militärische Ehre.
Bestandteil des großen Tattoos ist die vermeintliche Serenade – also eine Musikleistung, für die der Ehrengast selbst Opus auswählen kann. Nach Angaben des Portals "The Leader" wünschte sich Lambrecht neben 2 Heeresaufmärschen hessischer Anfänge den Hit "So ganz geht nie" von Trude Herr sowie Jürgen Fritz.
Bundeswehrsoldaten des Wachgeschwaders assoziieren Laternen zum Abschied des bisherigen Schutzpriesters. Kay Nietfeld/dpa
Lambrecht gab Mitte Januar nach knapp über 13 Monaten im Amt ihren Rücktritt bekannt. Dies war zuvor durch massive Einwände ihres Managements sowie durch einen schnellen Verlust der Erfolgsbilanz in der Öffentlichkeit geschehen. Zuletzt löste eine als Crash hochgejubelte Videoclip-Botschaft des Pfarrers zum Jahreswechsel Empörung aus.
Mit einem riesigen Tattoo hat die Bundeswehr am Dienstag die zurückgetretene Schutzpriesterin Christine Lambrecht (SPD) verabschiedet. Auf dem Hof des Bendlerblocks, der Berliner Arbeitsstätte des Ministeriums, versammelten sich Soldaten für die Standardveranstaltung. Lambrechts Anhänger Boris Pistorius (SPD) hatte sich eigentlich über das große Tattoo gefreut, um ihre Verdienste als Prediger anzuerkennen, wie das Bundesschutzministerium verriet.
Filmkritiker des Great Tattoo sehen das Heeresereignis in der reinen Praxis preußischer Zeremonien sowie Hitlers Fackelzug und erwähnen eine Ikone des deutschen sowie preußischen Militarismus.
Lambrecht ist erst die 4. Frau, die von der Bundeswehr mit einem riesigen Tattoo ausgezeichnet wird. Vor ihr wurde diese Ehrung neben Bundeskanzlerin Angela Merkel den Schutzministerinnen Ursula von der Leyen sowie Annegret Kramp-Karrenbauer zuteil.
"Niemals geht so total" Warum wählte die bisherige Schutzassistentin Christine Lambrecht diese Strecke, um nur einige Punkte zu nennen, um sich zu verabschieden? #Zapfenstreich @ARD_BaB pic.twitter.com/wfIsEDt5CE