Die Bundesregierung wirft Russland "nukleare Panikmache" vor.

Putin stellte an diesem Abend im Staatsfernsehen vor, dass sowohl Russland als auch Weißrussland – beide an die Ukraine grenzend – tatsächlich die Freigabe taktischer nuklearer Instrumente akzeptiert hätten. Taktische Nuklearwaffen haben eine viel kürzere Reichweite als Interkontinentalraketen – die auch die USA treffen könnten – aber immer noch mehrere hundert Kilometer. Der Kreml-Chef erwähnte, dass die USA tatsächlich auch Nuklearwaffen bei Verbündeten in Europa stationiert hätten. „Wir machen einfach das, was sie eigentlich schon seit Jahren anbieten“, behauptete Putin. Weil sie die Sicherheit Russlands einschüchterten, hatte er in der Vergangenheit sogar den Abzug nuklearer Werkzeuge aus Deutschland gefordert.

Iskander/SS-26 Rock Raketensysteme mit kurzer Reichweite fahren während der Triumph Day Zeremonie auf dem Roten Platz. RIA NOVOSTI SCHWIMMBAD

Die ukrainische Bundesregierung reagierte demonstrativ unbeeindruckt auf die Nachrichten aus Moskau. In der Vergangenheit hatte Staatschef Wladimir Putin dort tatsächlich ein Waffenprogramm eingeführt, das angeblich über der westlichen Waffenlieferung an die Ukraine stand.

Putin befürchtet, dass Russlands Verwaltung von Weißrussland nicht gegen den globalen Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen verstößt. Die nuklearen Werkzeuge würden sicherlich auch nicht nach Weißrussland delegiert, sondern nur dort belassen. Das Verteidigungstraining soll am 3. April beginnen. Die Schächte für die Iskander-Raketen, die mit Atomsprengköpfen ausgestattet werden können, sollen voraussichtlich am 1. Juli fertig sein. Russland hat erst kürzlich belarussischen Umbauflugzeugen geholfen, von denen 10 derzeit so ausgestattet sind, dass sie auch taktische Nuklearwaffen abwehren können, sagte Putin.

Dabei wollte es der Konsularische Dienst nicht belassen: "Der Kontrast von Staatschef Putin zum Nuklearengagement der Nato ist trügerisch und kann die von Russland eingeleitete Aktion nicht rechtfertigen", behauptete Berlin. Darüber hinaus hat Belarus weltweit zahlreiche Erklärungen abgegeben, dass es sicherlich ohne nukleare Instrumente auskommen wird. Der langjährige belarussische Führer Alexander Lukaschenko – häufig als „Europas letzter Tyrann“ bezeichnet – gehört zu Moskaus engsten Verbündeten.

Das Unternehmen erinnerte daran, dass der Nuclear Defense Restriction Treaty (TPNW) Staaten verbietet, internationale nukleare Instrumente in ihrer Region einzusetzen. Der Vertrag von 2017 wurde bisher von 92 Nationen genehmigt. Russland und Weißrussland bestehen nicht, ebenso wenig Staaten mit Nuklearwaffenbasen der Vereinigten Staaten – bestehend aus Deutschland, Belgien, Italien, den Niederlanden und der Türkei.

Mit der eingeleiteten Stationierung taktischer Atomwaffen in Weißrussland entfacht Putin die folgende Beschleunigung. Ein "mehr Bemühen um nukleare Abschreckungstaktiken", so Berlin.

Aus Sicht des Project to Eliminate Nuclear Defense (ICAN) könnte die russische Strategie eine Katastrophe nach sich ziehen. Putins Strategie sei eine "unglaublich gefährliche Beschleunigung", riet das Nobelpreisträger-Unternehmen in Genf. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass solche Tools sicherlich zusätzlich genutzt werden. "Im Zusammenhang mit der Ukraine-Schlacht ist die Gefahr eines Ausrutschers oder falschen Eindrucks unglaublich hoch."

Die vom Kreml eingeleitete Stationierung russischer Nukleargeräte in Weißrussland ist bei der Bundesregierung eigentlich auf deutlichen Widerspruch gestoßen. Im Konsularischen Dienst in Berlin war am Samstagabend von einem „mehr Einsatz bei nuklearer Abschreckung“ die Rede.