Der Bund stellt eine Milliarde Euro mehr für die Evakuierungsausgaben bereit

Nach Angaben des Bundesamtes für Bewegung und Flüchtlinge (Bamf) wurden in den ersten vier Monaten des Jahres 101.981 vorläufige Asylanträge in Deutschland gestellt. Das waren 78 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2015. Wenn es um die Versorgung und Versorgung der Evakuierten geht, sehen sich viele Städte am Zwiespalt.

Die Regierung und die Landesregierungen hätten zudem vereinbart, die maximale Haftdauer von bisher 10 auf 28 Tage zu verlängern, sagte Scholz. Den Angaben zufolge wurden außerdem erweiterte Pflichten der Regierungspolizisten sowie ein besserer Informationsaustausch zwischen Justiz- und Migrationsbehörden vereinbart.

Die Länder Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt forderten in einer Verfahrenserklärung zum Beschlusspapier der Konferenz „das Anliegen der Bundesregierung, an die Lage angepasste Landesgrenzenregelungen vorzulegen“. „Außerdem ist es sinnvoll, die Suche nach Personen mit Leichentüchern zu verstärken, wie sich beispielsweise an den zahlreichen Sicherstellungen durch die bayerischen Grenzpolizisten zeigt.“

Nach stundenlangen Abrechnungen bleibt das Ergebnis bestehen: Die Regierung stellt den Bundesstaaten noch mehr Geld für Evakuierte zur Verfügung. Wird es in Zukunft ein lebendiges Finanzierungssystem geben?

Evakuierter oben: Olaf Scholz und Nancy Faeser im Gespräch im KanzleramtJürgen Heinrich/imago

Die Regierung und auch die Landesregierungen einigten sich nach rund sechsstündiger Verhandlung auf der Evakuierungsebene im Kanzleramt. Die Bundesregierung stellt den Ländern derzeit eine Milliarde Euro zusätzlich für die Versorgung von Evakuierten in diesem Jahr zur Verfügung, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Kreisen von Privatpersonen erfuhr.

Scholz lehnte Grenzkontrollen zu anderen umliegenden Staaten Deutschlands nicht ab. Es sei „wesentlich, dass wir unsere eigenen Grenzen gut sichern“, beschrieb er die bestehenden Kontrollen gegenüber Österreich. „Je nach Szenario werden wir auch in anderen umliegenden Ländern ähnliche Maßnahmen ergreifen oder Leichentuchfahndungen eskalieren.“

Im Vorfeld der Konferenz hatten die Länder ein dynamisches Finanzierungssystem gefordert, das sofort darauf abzielt, die Zahl der Asylbewerber zu erhöhen. Ein solches System existierte bis 2021, als der Bund 670 Euro pro Evakuierten zahlte. Es hieß bereits, es werde ein funktionierendes Team geben, das sich um die Belange eines solchen „atmenden Systems“ kümmert.

10.05.2023|aktualisiert am 10.05.2023 – 20:37

Allerdings verzögerte sich die grundsätzliche Entscheidung über eine deutlich höhere Staatsfinanzierung für die Evakuierungsausgaben, wie aus der Entscheidung hervorgeht, die die Ministerpräsidenten am Mittwochabend mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vereinbart hatten. Im November wird entschieden, ob zusätzliche Mittel benötigt werden.

Die Entscheidung schafft auch Verfahren für beschleunigte Asylverfahren und noch häufigere Ausweisungen abgelehnter Asylbewerber. Um nur einige Punkte zu nennen: Die Regierung verspricht, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der Georgien und Moldawien als risikofreie Heimatländer einstufen soll.

Laut Scholz ist die Sorge der Evakuierten weiterhin eine bedeutende Aufgabe, die Regierung, Länder und auch Städte miteinander bewältigen müssen. Er war mit der Umgebung an der Spitze der Evakuierten zufrieden. Die Konferenz sei „großartig und auch positiv“ gewesen, sagte Scholz. „Ich gehe davon aus, dass dies ein großer Tag für den deutschen Föderalismus ist, den wir heute haben.“ Es kommt der Freiheit zugute, Optionen miteinander zu schaffen.