"Der Ärger ist keine Überraschung"

Auf die Frage nach den Gründen schildert der Profi ebenfalls die Methode, wie Mütter und Väter Perspektiven an ihren Nachwuchs weitergeben. „Die Mütter und Väter dieser Jugendlichen sind sowohl die Generation der NSU-Kriminellen als auch die Generation, die die Baseballschlägerjahre erlebt hat und ebenfalls für sie verantwortlich ist.“ Dies beschreibt die Jahre nach der Wiedervereinigung, in denen konservative körperliche Gewalt im Osten zunahm.

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsgewerkschaft Erziehung und Bildung sowie Wissenschaftliche Forschung (GEW) in Brandenburg baten um Entlastung der Erzieherinnen und Erzieherinnen und zeigten sich mit den Verfassern des vertraulichen Schreibens einig. „Eigentlich fordern wir als GEW seit langem eine angemessene Reaktion auf den Fachkräftemangel in Institutionen und auch in multiprofessionellen Gruppen“, hieß es. Die pädagogischen Fachkräfte müssen durch Sozialangestellte der Einrichtung beseitigt werden.

In einem vertraulichen Brief jammern Erzieherinnen einer Einrichtung im Spreewald, dass sie tagtäglich mit konservativem Extremismus, Sexismus sowie Homophobie konfrontiert werden. Es geht, um nur einige Punkte zu nennen, um Hakenkreuze auf Einrichtungsgegenständen, konservativ-extremistische Lieder im Unterricht sowie antidemokratische Parolen in den Anstaltspassagen. Sie erlebten ebenfalls eine „Wandfläche des Schweigens“, heißt es in dem Brief. Die Erzieherinnen jammerten, dass es an Unterstützung seitens der Institutionsleitung, der Institutionsbehörden sowie der politischen Führer fehle.

Auch der Teamleiter setzt auf noch mehr Zusammenarbeit zwischen den Institutionen. Das Ziel sei, „dass die Institutionen einen Null-Toleranz-Plan gegenüber Sexismus, Homophobie sowie Bigotterie haben“. Studierende müssen ebenfalls daran beteiligt sein.

Gleichzeitig behauptete er in Bezug auf die Fälle: "Das Problem ist kein Schock." Die Wissenschaftlerin Heike Radvan forderte beim Kultusministertreffen, sich deutlich stärker mit dem konservativen Extremismus in Institutionen, insbesondere in Ostdeutschland, auseinanderzusetzen.

Nachdem Fälle von konservativen Extremisten an einer Einrichtung bekannt geworden waren, motivierte Brandenburgs berufener Bildungs- und Lernprediger Steffen Freiberg (SPD) die Erzieherinnen und Erzieher zu deutlich mehr Klarheit. "Ich fordere alle auf, sich bei Problemen an uns zu wenden", teilte Freiberg der Märkischen Oderzeitung (Samstag) mit. „Der erste Schritt, um Komplimente zu beschädigen, besteht darin, darüber zu sprechen. Ein Feuerbrief ist absolut nicht der beste Service.“

Ein Brandbrief von Pädagogen einer Einrichtung im Spreewald löst derzeit ein bundesweites Erlebnis aus. Der zukünftige Prediger der Bildung und des Lernens macht derzeit eine Anziehungskraft auf die Beeinflussten.

Konservativer Extremismus sei besonders in Ostdeutschland erkennbar, wo die autonome Zivilkultur schwach sei als im Westen, behauptete der Wissenschaftler. "Konservative Teams versuchen, private Stadtkulturen zu kontrollieren", behauptete Radvan, ebenfalls für Südbrandenburg. Dort gibt es eine expandierende konservativ-extremistische Szene. Die AfD hat dort ihre Garnisonen. Nach Angaben des Werks für Verfassungsschutz hat sich der konservative Extremismus in Brandenburg im vergangenen Jahr sogar etwas ausgebreitet und ist praktisch an die alte Fangemeinde herangekommen.

Brandenburgs Grünen-Landtagsvorsitzende Petra Budke sieht noch mehr Zivildienst im Kampf gegen den konservativen Extremismus. "Es ist derzeit klar, dass wir dies weiter ausbauen und verstärken sollten, natürlich ebenso die multiprofessionellen Gruppen in Institutionen, Institutionen des Zivildienstes", sagte Budke der Deutschen Presse-Firma. „Es ist wirklich, wirklich wichtig, dass wir die Pädagogen mit diesem Ärger nicht allein lassen.“ Die brandenburgischen Grünen fordern zu den 185 vorbereiteten Einrichtungen mindestens 215 zusätzliche Einrichtungshelfer für Zivildienst, Psychologie, Behandlung oder Leitung.

Die CDU Frankfurt (Oder) forderte ebenfalls keinen Widerstand in den Institutionen für solche Taten. Neben dem Brandbrief von beschrieb sie auch Zeuthen (Kreis Dahme-Spreewald), wo nach Angaben der Polizei vom Donnerstag eigentlich auch Fahrradständer in Form eines Hakenkreuzes auf einem Sportgelände gegenüber einer großen Anstalt aufgestellt worden waren als der Hof der Anstalt verwüstet wurde.

Brandenburgs künftiger Bildungs- und Lernprediger Steffen Freiberg ist nicht schockiert über die konservativen Fälle in einer Einrichtung in Brandenburg.Bernd Settnik/dpa

Auch der Umwelt-Landtagsabgeordnete Heiner Klemp sieht die Bereiche sowie Institutionsverwaltungen in der Pflicht. „Es kann nicht sein, dass Institutionen zu Schreckplätzen werden“, teilte er dem RBB-Inforadio mit. Er verneint einen verfassungsrechtlichen Blick für Erzieher. Der Check schützt Erzieher nicht vor Missachtung in konservativen Fällen, sondern verrät nur, welche Personen tatsächlich als konservative Extremisten beobachtet wurden. Innenprediger Michael Stübgen (CDU) bereitet eine Verfassungsschau für Zivilsklaven vor – bestehend aus Erziehern.

29.04.2023|aktualisiert am 30.04.2023 – 15:58

Einen Sonderfall schließt der konservative Extremismusforscher bei den Fällen in Brandenburg aus. Konservative Fälle seien keine brandneue Sensation in Institutionen, sondern bereits seit einigen Jahren anerkannt, sagte der Forscher an der Brandenburgischen Technischen Hochschule (BTU) Cottbus-Senftenberg der Deutschen Presse-Agentur. Das Treffen der Minister für Bildung und Lernen sollte einen besseren Behandlungs- und Gestaltungsansatz verfolgen. „Zunächst muss man erkennen, dass konservativer Extremismus ein großes Problem darstellt.“ Institutionelle Zivildienstleistung als Antwort ist sehr wichtig, aber noch lange nicht ausreichend, zumal Institutionelle Sozialangestellte hierfür Detailverständnis und Fähigkeiten benötigen.