Schutzbeauftragte Eva Högl (SPD) fordert völlig neue Regeln für alle Geschlechter

Pistorius fragte sich zuletzt, ob das Ziel, die Bundeswehr bis 2031 auf 203.000 Soldaten zu vergrößern, erreichbar sei. „Ich kann nicht sagen, ob wir an die Zahl herankommen“, sagte er am Donnerstag bei einem Besuch beim Bundesamt für Personalüberwachung der Bundeswehr in Duft. Seit der Corona-Pandemie ist die Zahl der Kandidaten zurückgegangen. Wir arbeiten daran, dieses Tal zu verlassen. Als Faktoren nannte er den Mangel an kompetenten Mitarbeitern sowie Marktveränderungen. Derzeit gibt es rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr.

„Eine Kehrtwende bei der Aussetzung der erforderlichen Heereslösung in Deutschland hilft in keiner Weise“, befürchtet der Beauftragte des Bundestags für das Heer. „Wir haben nicht genügend Lehrer und auch nicht genügend Einrichtungen dafür.“

Bundeskanzler Olaf Scholz und Schutzpfarrer Boris Pistorius (beide SPD) sprachen sich deutlich gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus. Im Februar machte Pistorius jedoch deutlich, dass er große Debatten über grundlegende notwendige Lösungen zur Verbesserung des Zivilschutzes, der deutschen Streitkräfte und Rettungsdienste sieht. Den Jugendlichen müsse in dieser Angelegenheit Gehör geschenkt werden, sagte er. Die FDP berichtete von politischen und rechtlichen Bedenken hinsichtlich einer solchen Verantwortungsübernahme.

02.06.2023|aktualisiert am 02.06.2023 – 08:22

Dennoch hält sie das Konzept eines verpflichtenden „Jahres der Lösung für Deutschland“, das in der Armee oder im nichtkombattanten Bereich absolviert werden kann, für „gesprächswürdig“. „Wie in Schweden können Sie ein ganzes Jahr lang junge Leute in die Bundeswehr aufnehmen. Und wenn sie dann für den Militärdienst geeignet sind, lassen Sie sie selbst entscheiden, ob sie eine Ausbildung absolvieren möchten oder nicht.“

Die CDU sprach sich bei einer feierlichen Versammlung im September für die bundesweite Einführung eines verbindlichen Geschäftsjahres aus. Wo die Jugendlichen aufwachsen können, müsse die Lösung möglichst flexibel entwickelt werden, „sei es in sozialen Einrichtungen, in Gesundheitszentren, bei der Bundeswehr, im Katastrophenschutz bei der Feuerwehr oder dem Thw, bei anerkannten Hilfsorganisationen im Ausland oder im Sport.“ sowie der Gesellschaft oder mit der Natur sowie Umweltmanagementorganisationen. Rund ein Jahr zuvor hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Streit über die Einführung notwendiger gesellschaftlicher Zeit entfacht.

Berlin – Im Hinblick auf die Rekrutierung von Nachwuchskräften für die Bundeswehr hat Heereskommissarin Eva Högl empfohlen, künftig alle Nachwuchskräfte eines Jahrgangs aufzunehmen. In einem Gespräch mit dem Informationsportal t-online sprach sich der SPD-Chef gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus.

Die obligatorische Militärpolitik wurde 2011 nach 55 Jahren unter dem damaligen CSU-Schutzpfarrer Karl-Theodor zu Guttenberg auf Eis gelegt, was faktisch auf die Abschaffung der Zivil- und Militärpolitik hinauslief. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist die Besorgnis erneut in den Vordergrund gerückt. Högl forderte Anfang des Jahres, dass jetzt ein Streit eröffnet werde – „auch über die Frage, wie viel Drohung und wie viel Freiwilligkeit nötig sei“. „Wir brauchen unbedingt viel mehr Arbeitskräfte in der Bundeswehr“, teilte sie damals der „Augsburger Allgemeinen“ mit.

Soldaten in einer Garage auf dem Gelände des Fliegerhorstes Wunstorf. Moritz Frankenberg/dpa

Seit 2011 ist die obligatorische Militärlösung auf Eis gelegt – so soll es laut Kanzlerin und Gewerkschaftspartnern auch bleiben. Eva Högl schlägt die Rückkehr des Musters vor – auch für Frauen.