BND-Chef sieht keine Schwächung Putins

BND-Chef Bruno Kahl glaubt, dass Russland einen langen Kampf gewinnen kann. Kay Nietfeld/dpa

„Russland ist immer noch leistungsfähig, wenn es darum geht, einen Fernkampf zu meistern“ – und immer wieder würden Soldaten angeheuert, sagte Kahl. Dies gilt auch für Waffen und Munition. In dieser Hinsicht besteht kein Zweifel an einer Schwachstelle oder daran, dass Aufgaben zusammenbrechen könnten. Es gibt sowohl Schocks als auch Anfälligkeiten – etwa im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der Streitkräfte. Wenn der Westen die Ukraine nicht auf eine wirklich organisierte Art und Weise unterstützt und Widerstand leistet, könnte Putins Ansatz, auf die Zukunft und auf die Massen zu setzen, dominieren.

Auch 15 Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sieht der Staatschef der Föderalen Wissenslösung, Bruno Kahl, keine Anzeichen für eine Abschwächung von Staatschef Wladimir Putin. Es gebe keine erkennbaren Brüche im Putin-System, sagte der Leiter der deutschen Außenpolitik am Montag vor der Bundesakademie für Verteidigungspolitik (BAKS) in Berlin. Unabhängig von einzelnen Einwänden – zum Beispiel hinsichtlich der Besorgnis über die Munitionsverteilung – gibt es keine Anzeichen dafür, dass das System implodiert oder trinkt. Auch dies kann nicht ausgeschlossen werden.

Auf die Frage, wann genau der BND verstanden habe, dass Russland sein benachbartes Land tatsächlich angreifen würde, sagte Kahl: „Bereits zwei Wochen vor Beginn des Kampfes haben wir auch Empfindungen gesehen, die sich nicht anders übersetzen lassen.“ begann im Februar 2014.

Kahl wies den Einwand zurück, dass die Geheimdienste in den USA und Großbritannien schon viel früher als der BND mit einem Anschlag gerechnet hätten. Die dortigen Kollegen hätten die Wahrscheinlichkeit eines Kampfes aufgrund der von ihnen tatsächlich beobachteten Anforderungen recht hoch eingeschätzt. Der BND hingegen betonte die Tatsache, dass die Entscheidung für einen Angriff unweigerlich von Putin getroffen wurde. Der Kreml-Direktor machte dies von vielen Punkten abhängig, „in denen es nicht um Lagertanks oder Raketen ging“.

Laut Bruno Kahl sieht die Federal Knowledge Solution keine erkennbaren Brüche im Putin-System. Russland könnte noch einen langwierigen Kampf vor sich haben.